Die Geschichte

Island – die Heimat, der heute bei uns so beliebten Pferderasse.
Die im Nordatlantik liegende Hauptinsel ist die größte Vulkaninsel der Welt und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises.
Sie ist geprägt von Feuer, Vulkangestein und Wasser in allen Aggregatzuständen. Dass das "Eisland" der ersten Siedler trotzdem fruchtbar und klimatisch erträglich ist, hat es dem warmen Golfstrom zu verdanken.

Ende des 9. Jahrhunderts besiedelten norwegische Wikinger die Weiten Islands. Und sie brachten Frauen, Kinder, Schafe, Rinder und ihre Pferde mit.
Von Anfang an spielten die Pferde eine wichtige Rolle auf der Insel. Mit ihnen erkundeten die Wikinger das Hochland, trieben ihre Schafe zu den Weideplätzen und brachten schwere Lasten von hier nach dort.
Aber die Pferde waren mehr als nur Arbeitstiere.
Ihre Eleganz, ihr Charakter und ihre Geschwindigkeit faszinierten die Menschen und so fand das Pferd seinen Weg in die Lieder, Gedichte und Sagen der Isländer.

Die von den Wikingern ursprünglich mitgebrachten Kelte- und Germanenponys waren für die Bauern schnell unentbehrlich. Aus diesen beiden Rassen entstanden die Islandpferde.
Vor über 1000 Jahren wurde beim Althing, der isländischen Versammlung, beschlossen, die Islandpferde nicht mit anderen Rassen zu kreuzen. Deswegen wurde ein Importverbot für alle Pferde nach Island verhängt. Das ist bis heute noch so. Es dürfen keine Pferde mit auf die Insel gebracht werden. Was natürlich auch vor Krankheiten und anderen Schädlingen schützt. Auch Reiturlauber die auf die Insel möchten, werden genau kontrolliert. Schmutzige Stiefel oder Pferdehaare auf der Reithose haben keine Chance!
Durch diese Reinzucht weisen alle Islandpferde ähnliche Aussehens- und Charaktermerkmale auf.

Eines Tages fand natürlich auch das Auto den Weg nach Island, die Rolle des Islandpferdes als Arbeits- und Transportmittel waren vorbei. 1940 drohte der Islandpferdezucht daher das Ende, doch sie wurden von denen gerettet, die die Tiere liebten. 1950 kam ein isländischer Züchter namens Gunnar Bjarnason auf die Idee, eine nationale Zuchtschau mit Reitturnier ins Leben zu rufen: Das Landsmót.
Dort laufen auch heute noch die besten Pferde des Landes.
In den 50er Jahren begann auch der Export auf den europäischen Kontinent. So fand das Islandpferd seinen Weg auch nach Deutschland, wo es sich großer Beliebtheit erfreute.
Heute leben etwa 100.000 Isländer in Europa und das Pferd hat auf der ganzen Welt seine Freunde gefunden.